Fulda/Hannover (epd). Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat sich gegen rechts positioniert. „Rechtsextremismus und christlicher Glaube sind unvereinbar, denn Gott hat alle Menschen gleich geschaffen“, erklärte die Kirchentagspräsidentin und ehemalige Grünen-Politikerin Anja Siegesmund am Mittwoch im hessischen Fulda: „Nächstenliebe verlangt Klarheit: Christinnen und Christen müssen konsequent Position für Freiheit und Gleichheit, Demokratie und Menschenrechte beziehen.“ Die frühere thüringische Umweltministerin leitet den Deutschen Evangelische Kirchentag 2025 in Hannover.
   
„Unser Kreuz ist das Zeichen der Mitmenschlichkeit“, fügte Siegesmund hinzu. Auch das Kirchentagsteam beteilige sich an den derzeit stattfindenden Kundgebungen gegen rechts. Auslöser der Protestwelle war ein Bericht des Recherche-Netzwerks „Correctiv“ über ein Treffen von AfD-Politikern mit rechten Aktivisten und Privatleuten, bei dem über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen worden sein soll. Am Vortag hatten den Angaben zufolge rund 8.500 Menschen auch in Fulda für Demokratie, Toleranz und Vielfalt demonstriert.
   
Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet. Alle zwei Jahre bringt er viele tausend Menschen in einer anderen deutschen Großstadt zusammen. Der nächste Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt. Er steht unter der biblischen Losung „mutig – stark – beherzt“.

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Kirchentag: Rechtsextremismus und christlicher Glaube unvereinbar