Meinen Sommeraufenthalt in Neustadt an der Dosse nutzte ich, um einige Orte in Brandenburg zu erkunden. Darunter die Klosteranlage Heiligengrabe. Sie wurde im 13. Jahrhunderts gegründet und mit Nonnen des Zisterzienserordens besetzt. Es entstand eine ausgedehnte Landwirtschaft und in späterer Zeit der Kult um das Heilige Grab, eine besondere Form der Hostienverehrung.
In der Reformationszeit wurde aus dem Kloster ein Damenstift zur Versorgung der unverheirateten Töchter des Adels. Aus der Heilig-Grab-Kapelle wurde ein Kornspeicher! Im 19. Jahrhundert wurde eine höhere Schule für Mädchen im Stift eingerichtet, die bis 1945 bestand. Heute ist Heiligengrabe eine Bildungsstätte mit Tagungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen.
Vertriebene Nonnen, eine Kirche als Kornspeicher, eine Schule aus ideologischen Gründen geschlossen. Wilde Zeiten. Und manchmal hat etwas Bestand, das verloren schien. Die Grabkapelle ist wieder Gotteshaus. So schnell ist das Christentum nicht unterzukriegen.
Urusla Plote
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