In dieser Woche geht es bei Angedacht um bedrohte Wörter. Das sind Wörter, die in den letzten Jahren oder Jahrzehnten in Vergessenheit geraten sind. Vor 100 oder 200 Jahren hat sie noch jeder verstanden. Heute haben wir andere Begriffe gefunden. Sprache drückt sich in Bildern aus. Und manche der alten Bilder gibt es nicht mehr. Der „Knilch“ gehört auch auf die rote Liste. Vom Knilch ist vor allem als widerwärtige Person die Rede. Die Wörter, die in einem Atemzug mit einem „Knilch“ benutzt werden, lesen sich wie eine Liste der Schimpfwörter: Unhold, Rüpel und Kotzbrocken sind da ebenso dabei wie Ekelpaket, Fiesling und Drecksack. Die schlimmsten Wörter erspare ich mir jetzt hier mal.

Der Knilch ist gerade mal einhundert Jahre alt, und doch gerät er schon in Vergessenheit. Ein Kinderliedermacher sorgt dafür, dass der Knilch bei Kindern nicht ganz in Vergessenheit gerät. Wer das Lied von der Weihnachtsbäckerei kennt, der weiß, was jetzt kommt: „In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei.

Zwischen Mehl und Milch, macht so mancher Knilch

eine riesengroße Kleckerei. In der Weihnachtsbäckerei.“So gefällt mir der Knilch schon wieder besser, als Schelm am Küchentisch, der auch bei Kindern in guter Erinnerung bleibt. 

Rüdiger Schaarschmidt 

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