Vor einigen Wochen entdeckte ich beim Aufräumen ein altes Kochbuch mit Rezepten aus afrikanischen Ländern. Die Gerichte aus Kenia und Tanzania habe ich vor Jahren schon ausprobiert. Meine Familie hat einige Jahre mit einer Familie aus Ostafrika  in einer Hausgemeinschaft gewohnt. Meine tanzanische Freundin Elfriede hat mir in der Küche Vieles gezeigt. Z.B., wie man ein Huhn in 12 saubere Teile zerlegt. Solange eine Frau das nicht kann, darf sie nicht heiraten, hieß es in augenzwinkernd in Elfriedes Familie. Sie dagegen sammelte Apfelkuchenrezepte. Da konnte ich ihr weiterhelfen.

Die ganze Woche habe ich mir Gedanken über das Thema Hunger gemacht. Mit dem Fund des Kochbuches fiel mir wieder ein, dass man in Ostafrikas Sprachen nicht fragt „Hat dir oder hat ihnen das Essen gut geschmeckt?“.  Warum sollte man eine so unnütze Frage stellen? Essen an sich ist gut. Zu essen haben ist immer gut. Zu essen haben heißt nicht zu hungern. Gut, dass mir das wieder eingefallen ist.



Christa Bruns

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