Zwischen Ostern und Pfingsten werden in praktisch allen Kirchengemeinden die Konfirmationen gefeiert. Ein Fest, ein großer Gottesdienst für die jungen Menschen, wo man aufbietet, was man hat:  Posaunen und Trompete, Chöre, auch schon mal eine ganze Band. Festlich soll es sein – die Jugendlichen sollen spüren, dass das ihr großer Tag ist.

Viele Ortsfremde sind da, Tanten und Onkel kommen zum Teil von weit her angereist.

Sie wirken manchmal wie verloren, weil sie die Kirche nicht kennen, die Liturgie nicht, und weil sie vielleicht auch so nicht oft in eine Kirche gehen.

Und nun sollen sie singen und beten, aufstehn und wieder hinsetzen – und viele fragen sich, wie lange es dauert.

Dann aber kommt ein Augenblick, der sich heraushebt:

Die jungen Menschenkinder werden gesegnet. Jeder einzeln, persönlich, fröhlich und würdig.

Da wird es plötzlich ganz still in der Kirche. Und für einige Augenblicke ist es ganz egal, wer woher kommt. Der Segen ist wie ein Geschenk Gottes, das wir uns nicht selber geben können.  Schön das zu spüren.

Dann wird gesungen, schief und krumm manchmal, die Spannung löst sich.

 

Stefan Stalling

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