Da sage nochmal jemand, Gott habe keine Konjunktur mehr in unserer Gesellschaft! Da machte kürzlich ein Hacker Furore: fast flächendeckend hat er alle bekannten Politikerinnen und Politiker und etliche Prominente ausgespäht und Details über sie veröffentlicht. Sein Twitter-Account trägt den magischen Namen: „G0D“, sprich „God“!

Mich interessiert im Moment nicht, wie der mittlerweile ja schon enttarnte Hacker sein Werk vollbracht hat. Auch nicht, warum er ausgerechnet die AFD freundlicherweise ausgespart hat.  

Nein, mich interessiert das Gottesbild, das dieser selbsternannte Gernegroß durch seine kriminelle Aktion transportiert: Es ist das Bild eines Gottes, der in den letzten Winkel blickt und dann schonungslos und schadenfroh aufdeckt, was er da sieht. Ich frage mich: Ist Gott wirklich so?

Nun, die Bibel würde zunächst sagen: Ja! Auch dort ist Gott der, „der in das Verborgene sieht.“ Und da sieht er sicher nicht nur Schönes. Aber er hat kein Vergnügen daran, uns bloßzustellen, und schadenfroh ist er schon gar nicht. Wer sich durch Gottes Blick veranlasst sieht, sein Leben neu auszurichten, wo das nötig ist, bekommt gesagt: „Die Liebe deckt viele Übertretungen zu.“ 

Oder ganz einfach formuliert: Der liebe Gott sieht alles – aber er petzt nicht. Von diesem Gott hätte sich der eitle Hacker mal eine Scheibe abschneiden sollen!

Jörg Zimmermann, Pastor der Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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