Vertrauen wagen! Und was ist, wenn das nicht geht? Manchmal sind Menschen durch belastende oder traumatische Erlebnisse in ihrem Leben so getroffen, dass es ihnen nicht möglich ist, Vertrauen zu wagen. Es kann sein, dass sie Kontrollzwänge ausgebildet haben, mit denen sie versuchen, die erfahrenen Verunsicherungen zu kompensieren. Solche Zwänge können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ein bisschen zwanghaft sind wir wohl alle. Aber wenn die Zwangshandlungen so stark und vielfältig sind, dass sie eine Teilhabe an einem Leben in der Gesellschaft sehr einschränken, braucht es oft therapeutische Hilfe. Und so ganz gehen die meisten Zwänge wohl auch damit nicht weg.
Kraft finden für ein Trotzdem, auch wenn aller Augenschein dagegen spricht, Vertrauen zu wagen, das ist wichtig – ob man nun an Zwängen leidet oder einfach generell eher misstrauisch ist. Ich finde manchmal Kraft beim Rückblick auf meinen Tag. Ich blicke noch einmal auf die Situationen, in denen ich mich getragen fühlte. Ich erinnere mich an die vielen kleinen Momente, in denen ich mich fallen lassen konnte und mein Vertrauen nicht enttäuscht wurde.
Natascha Faull / Pastorin im Stadtorden Wilhelmshavens
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