Hannover (epd). Die Betreuung kranker Kindern ist nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse in den niedersächsischen Haushalten vor allem Frauensache. In 74 Prozent der Fälle seien im vergangenen Jahr berufstätige Mütter zu Hause geblieben, um ihre erkrankten Kinder zu betreuen, teilte die Krankenkasse am Donnerstag mit. Die Väter widmeten sich eher ihrem Job und übernahmen nur in rund einem Viertel der Fälle der Pflege.
Bleibe Vater oder Mutter zu Hause und bekomme deshalb kein Arbeitsentgelt, könne er oder sie Kinderkrankengeld erhalten, teilte die Krankenkasse mit. 2014 hätten in Niedersachsen 5,8 Prozent der anspruchsberechtigten Mütter und Väter das Geld bezogen. Damit lagen sie unter dem bundesweiten Durchschnitt von 6,7 Prozent. Spitzenreiter ist den Angaben zufolge Mecklenburg-Vorpommern mit 23,8 Prozent.
Arbeitgeber sind in der Regel verpflichtet, Eltern kranker Kinder für zehn Tage pro Kind und Jahr von der Arbeit freizustellen und ihnen ihr Entgelt weiterzuzahlen. Bei mehr als zwei Kindern gilt eine Obergrenze von 25 Tagen im Jahr. Bei Alleinerziehenden verdoppeln sich den Angaben zufolge die Zeiträume für Freistellungen. Bei mehr als zwei Kindern könnten sie also maximal 50 Tage im Jahr zur Krankenbetreuung freigestellt werden.
Source: Kirche-Oldenburg