Kleines Osterfest – das haben wir gestern gefeiert. Der gestrige Sonntag trägt den wunderschönen lateinischen Namen Lätare: Freue dich! Die Hälfte der dunklen Passionszeit ist um. Das leuchtende Osterfest rückt näher. Und das verändert den Blick und die Bilder auf die kommende Zeit. „Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt, bringt es viel Frucht.“ So erzählt es der Evangelist Johannes. Ein starkes Bild. Das Weizenkorn als Saatkorn im dunklen Boden löst sich auf und wächst zu neuer Frucht und einer blühenden Getreideähre. So ist es in der Natur: Tod und Leben gehen eine symbiotische Verbindung ein. Und in der Mitte der Passionszeit wird uns das bewusst.

Mit Kindern kann man dieses beeindruckende Phänomen immer wieder sichtbar machen und gemeinsam erleben. Wenn man in den kommenden Tagen Kresse oder Weizen auf ein feuchtes Stück Watte oder in einen kleinen Blumentopf sät, dann hat man Ostern einen kleinen grünen Garten. Die Zeit zwischen Lätare und Ostern entspricht genau der ersten Wachstumsphase vom Getreide. Jeden Tag schauen die Kleinen, ob sich im Beet schon was tut. Und wenn das erste grün sichtbar wird ist das ein Moment von großer Freude. Darum Lätare: Freue dich! 

Bernhard Busemann, Pastor der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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