Hannover (epd). Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen fordert mehr Steuergerechtigkeit. Das Vermögen der zehn reichsten Niedersachsen sei doppelt so groß wie der gesamte Sozialhaushalt des Landes, sagte eine Sprecherin am Montag in Hannover. Gleichzeitig sei jeder sechste Niedersachse von Armut bedroht. Die Armutsgefährdungsquote sei 2016 auf den Rekordwert von 16 Prozent angestiegen.

Die Landesarmutskonferenz fordert, die Vermögenssteuer wieder einzuführen und den Spitzensteuersatz zu erhöhen. «Wir brauchen einen starken und ausreichend finanzierten Staat, in dem die Reichen einen angemessen Anteil übernehmen», hieß es. Der wachsende Rechtspopulismus sei auch eine Folge von zunehmender sozialer Ungerechtigkeit. Die Armutsgefährdungs-Schwelle in Niedersachsen lag den Angaben zufolge 2016 bei 953 Euro für einen Einpersonenhaushalt. Das entspricht 60 Prozent des mittleren Einkommens.
Source: Kirche-Oldenburg