Oldenburg (epd). Das Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch prüft, ob einige seiner Kunstwerke als geraubte Kulturgüter aus der Kolonialzeit einzustufen sind. Konkret gehe es um einen hölzernen «Ikegobo» aus dem damaligen westafrikanischen Königreich Benin, teilte das Museum am Donnerstag mit. Der «Altar der Hand» stelle die Leistungen und Erfolge einer Person dar. Vermutlich sei der «Ikegobo» bei einer sogenannten Strafexpedition im Jahr 1897 geraubt worden. Britische Truppen hatten damals den Königspalast im heutigen Nigeria geplündert. Tausende Objekte aus Bronze, Elfenbein und Holz gelangten so weltweit in Museen, eventuell auch nach Oldenburg.

 

Das Landesmuseum habe das Objekt 1962 von einem deutschen Kunsthändler erworben, hieß es. Seit einigen Jahren setze sich das Haus aktiv mit seiner kolonialen Sammlungsgeschichte auseinander. Dank verschiedene Drittmittelprojekte sei bereits die Provenienz, also die Herkunft und Erwerbsumstände einzelner Sammlungsteile, geklärt worden.

 

Deutschland hat sich am 1. Juli in einer Vereinbarung mit Nigeria verpflichtet, geraubte Kulturgütern aus der Kolonialzeit zurückzugeben. Zwei Bronzen aus Berliner Museen waren direkt im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung übergeben worden.

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Landesmuseum prüft Herkunft von Kunstobjekt aus dem Königreich Benin