Ich stecke meine eiskalten Hände in die Jackentaschen. Ziehe die Schultern leicht hoch, gerade so, dass der Schal mit hochrutscht und mein Gesicht warm umhüllt. Ich versuche, trotz der Kälte, nicht zu schnell zu gehen. Schaue immer mal wieder nach links und rechts. Und da sehe ich sie: Sterne in verschiedenen Farben und Größen leuchten mir in der Dunkelheit entgegen. Mal die Kleinen im Fenster, mal die Großen am Baum im Vorgarten. Sie erleuchten die dunklen Straßen, laden ein zu einem Spaziergang bei Kälte. Die Lichter hängen auch da, wo sie nur die anderen erfreuen. Die, die wie ich, nun daran vorbeilaufen. Schön sehen sie aus. Wie sie so geheimnisvoll leuchten. Sie machen Hoffnung auf das, was kommt. Ganz in der Stille.
Gerade in diesem Jahr erfreue ich mich über jedes Licht in der Dunkelheit. Draußen, auf den Straßen und in den Gärten, drinnen am Adventskranz und ganz bald auch am Weihnachtsbaum.
Mir wird dann wohlig zumute, wenn ich die flackernden Kerzen so betrachte. Die Helligkeit, die trübe Gedanken vertreiben kann. Und mir wird dann wieder bewusst, wie sehr ich dieses Licht in meinem Leben brauche. Das Licht, auf das wir uns nun vorbereiten, das alles Dunkel erhellen kann.
Vikarin Luisa Böhmen
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