Liebet eure Feinde, hat Jesus gesagt.
In mir aber wächst Wut gegen den Mann im Kreml. Er mordet und metzelt Männer, Frauen, Kinder. Er zerschießt die Zukunft. Er zerschießt sogar die Vergangenheit: Alles, wofür sich so viele, viele Christinnen und Christen auch, über Jahrzehnte eingesetzt haben: Für Gewaltfreiheit, für Abrüstung, für gute Nachbarschaft – für die Stärke des Rechts und gegen das Recht des Stärkeren.
Mag die europäische Friedensordnung noch so viele Mängel haben. In ihr ist das Lebenswerk derer wirksam, die nach dem Zweiten Weltkrieg gesagt haben: Nie wieder Krieg! Krieg darf um Gottes willen nicht sein!
Und jetzt? Kann man in diesen Tagen „Schwerter zu Pflugscharen“ fordern? Wie zynisch wäre es, es den Menschen in der Ukraine vom sicheren Sofa aus zuzurufen!
Aber doch der Versuch:
Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Und noch ein Satz von Jesus muss in der Welt bleiben. Das beweist mir meine eigene Wut: „Liebet eure Feinde.“ Nicht, um Putins willen. Um meiner selbst willen. Wut ist etwas zutiefst Persönliches.
Und auch dieser Satz, der muss bleiben. Sonst würde ich verzweifeln:
Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.
Klaus Eifert
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