„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern.“ Ich liebe dieses Advents- und Weihnachtslied des Theologen und Liederdichters Jochen Klepper. Es schaut die dunklen Seiten in unserm Leben genau an und ist gleichzeitig so hoffnungsfroh und tröstend.

Der Verfasser des Liedtextes wurde nur 39 Jahre alt. Heute – am 11. Dezember – ist sein Todestag. Mit seiner Frau Johanna – einer Jüdin – und seiner Stieftochter Renate ist Jochen Klepper 1942 in den Tod gegangen, als die drohende Deportation der Stieftochter nicht mehr abgewendet werden konnte. Unter einem Bild des segnenden Christus, das sie sich eigentlich zu Weihnachten schenken wollten, sind die drei Menschen gemeinsam gestorben. 81 Jahre ist das nun her. Und es gilt, was der Dichter sagt:„Noch manche Nacht wird fallen – auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.“

Natascha Faull / Pastorin im Stadtorden Wilhelmshavens

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