„Das brauche ich, wie die Luft zum Atmen.“ Wie sehr wir die Luft zum Atmen brauchen, können wir aber wohl erst nachvollziehen, wenn uns diese Luft einmal gefehlt hat. Stellen Sie sich vor, die Luft wäre nicht kostenlos und Sie müssten sich Gasbehälter mit Luft kaufen. Natürlich in unterschiedlichen Qualitäten. Bergluft oder Meeresluft könnten sich nur die Vermögenden leisten. Naja gut, ein bisschen ist es ja auch so. In den großen Städten dieser Welt leben die Armen im Smog und die Vermögenden in Wohnviertel abseits der großen Straßen.

Zu Beginn der Schöpfung schwebte der Geist Gottes über dem Wasser. Das hebräische Wort „ruach“ kann neben Geist auch Hauch oder Atem bedeuten. In einer der Schöpfungserzählungen bläst Gott dem aus der Erde geformten Menschen den Lebensatem in die Nase.

Diese Erzählungen gefallen mir. Der Wind, die Luft als Atem Gottes, der auch unser Atem ist. Der unseren Körper versorgt und unserem Geist und Verstand zu Höchstleistungen verhilft. Die Einschränkung des Verkehrs während der Coronapandemie hat uns gezeigt, um wie viel klarer dieser Lebensatem für viele werden kann, wenn wir es denn wollen.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE