Der kommende Sonntag ist der 31. Oktober. Reformationstag! Untrennbar mit dem Namen Martin Luther verbunden. In meiner Familie und in der reformierten Kirchengemeinde, in der ich aufwuchs, wurde über Luther mit solch einer Selbstverständlichkeit gesprochen, dass man ihn für einen Verwandten halten konnte. In der Gemeinde sprach man natürlich in einem Atemzug über Luther und Calvin. Luther war für mich als Kind vor allem der Mann der Sprache, der schrieb und redete und Lieder dichtete. Und natürlich die Bibel übersetzt hatte. Das stellten wir uns alles sehr bildlich vor.
Dass er dann seine Erkenntnisse aufschrieb und öffentlich machte, indem er sie an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, fand ich richtig gut. Ich habe es mir fürs Leben gemerkt. Wenn mich eine Erkenntnis trifft, muss ich sie aufschreiben, laut verkünden, offen machen, furchtlos vertreten. Das macht das Dasein nicht immer leicht, aber doch sehr bewegt. Und wenn man weiß „ ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen, er hilft uns frei aus aller Not… dann kann man ja auch getrost Mut und Tatkraft beweisen!
Christa Bruns
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