Mädchen, die pfeifen und Hähne, die krähen,
den’n soll man beizeiten den Hals umdrehen.
Diesen Spruch habe ich in den fünfziger Jahren als Heranwachsende öfters zu hören bekommen. Es gehörte sich nicht, dass Mädchen mittels ihrer Lippen Geräusche hervorbrachten, Auch nicht, wenn daraus Melodien geformt werden konnten. Nur: wenn ein Junge oder noch besser ein erwachsener Mann hinter einem her pfiff, dann galt das als Zeichen der Bewunderung.
Klar und deutlich war: Was sich nicht gehört, wird bestraft. Strafe muss sein, damit der oder die Betroffene weiß: Das darf ich nicht tun.
Das ist auch in märchenhaften Geschichten so. Nicht nur bei den Brüdern Grimm, auch in der Bibel.
Da war ein Prophet namens Jona von Gott beauftragt worden, der Stadt Ninive den Untergang vorherzusagen. Das Verhalten ihrer Bewohner war zu bösartig gewesen und musste bestraft werden. Aber seine Prophezeiung war nicht in Erfüllung gegangen. Denn die Bewohner waren einsichtig geworden und haben sich geändert. Jona ärgerte sich weil Gott seinen Plan geändert und die Stadt verschont hatte
In dieser märchenhaften Geschichte ist der Zusammenhang von Vergehen und Strafe von Gott aufgebrochen worden, Gott hat den Menschen in Ninive eine 2. Chance gegeben. Und er gibt auch Ihnen eine neue Chance. So ist Gott für seine Menschen da.
Doris Semmler
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