Ein Mensch sieht, was vor Augen ist.    Gott aber sieht das Herz an.

Ich erinnere mich, wie vor Jahren Konfirmanden mit dieser Maske über diesen Vers aus der Bibel ein kleines Theaterstück gemacht haben.   Alle haben damals verstanden:  wir spielen uns und anderen oft was vor.   Aber Gott sieht durch unsere Masken hindurch.

Masken sieht man jetzt vermehrt.  Sie verändern unseren Alltag.  

Neulich treffe ich eine Frau mit Maske im Supermarkt, die mir bekannt vorkommt. Aber woher?  Kenne ich sie?

Unsere Blicke versuchen eine Kommunikation, aber das ist nicht so einfach in diesen komischen Zeiten.  Was so eine Maske doch alles macht:  sie schützt vor Viren – aber sie versteckt uns voreinander. Wie eine unsichtbare Mauer. 

Ich lächle die Frau an, gebe mein Bestes. 
Sie lächelt zurück, ganz sicher.  Jetzt erkenne ich sie.

Yes – wir strahlen uns an, durch die Maske hindurch. Fangen an zu schnacken.

Menschenfreundlichkeit kennt keine Grenzen. Sie durchdringt Masken ganz locker.

Ich denke an den Spruch.   Der Mensch sieht, was vor Augen ist.  Ja.

In diesen Zeiten wird es doppelt wichtig, genauer hinzuschauen. 

Das Herz ansehen.   Den Menschen sehen:  mit seiner Not – mit seiner Hoffnung – mit seinem Mut und seinem Lachen hinter der Maske.

Stefan Stalling

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