Ich denke manchmal an Amos. Er stellt sich als einfacher Mensch dar, der Maulbeerfeigenbäume züchtet und ein Schafhirte ist. Als Prophet setzt er sich für Gerechtigkeit ein und predigt gegen Verschwendung und Unterdrückung der Armen. Er beklagt Korruption und Ausbeutung und warnt die Mächtigen vor den Konsequenzen ihres Handelns. Amos sagt, Gott werde eines Tages einen großen Hunger aussenden, nicht einen Hunger nach Brot und einen Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort Gottes, es zu hören.

Ich denke manchmal an Amos. Ob er, wie wir, hören und sehen musste, wie schlecht es um unsere Zukunft steht, wie zerstörerisch unser Handeln sich auf diese Welt auswirkt? Die Mächtigen verschwenden, beuten aus, lassen sich bestechen, unterdrücken die Armen. Die Zerstörung der Natur, unserer Umwelt, entzieht allen die Lebensgrundlage. Da verstehe ich das Verlangen, den Hunger nach einem Lösungsweg, einem Mut machenden, göttlichen Wort. Ich lese: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir …..“



Christa Bruns

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