In dem Gottesdienst in der Oldenburger Dreifaltigkeitskirche wird am Sonnabend, 7. Oktober, 15 Uhr, Pfarrer Joachim Eisemann auf die Pfarrstelle für die Nachwuchsgewinnung für verkündigende Berufe und die Begleitung von deren Ausbildung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg von Oberkirchenrätin Gudrun Mawick eingeführt. „Verkündigende Berufe nehmen für das Leben der Kirche und ihrer Gemeinden eine wichtige Aufgabe wahr. Denn die Kirche tritt mit ihrer Verkündigung insbesondere für jene Dinge ein, die man für Geld nicht kaufen kann: Güte, Vertrauen, Nächstenliebe, Orientierung und Kraft für das eigene Leben“, sagte der 55-jährige in seiner Vorstellung.
   
Für die Gestaltung dieser Aufgaben suche die oldenburgische Kirche Nachwuchs, so Eisemann weiter. Sie möchte sowohl jüngere Menschen ansprechen, die erstmalig einen Beruf aufnehmen wollen, als auch bereits im Beruf stehende Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. „Wir glauben, dass es in den Weiten der oldenburgischen Kirche einige Menschen gibt, die sich für dieses Berufsfeld interessieren oder interessieren könnten. Diese zu finden und anzusprechen, ist unser Ziel.“  Seine Aufgabe werde es sein, „gezielt Bereiche aufzusuchen oder zu stärken, die geeignet sind, einen Weg in verkündigende Berufe zu ebnen. Das können Berufsmessen oder mediale Kommunikationswege sein.“ In der ganz nahen Zukunft werde er vorrangig auch den Weg über jene Menschen und Gemeinden suchen, bei denen kirchlich Interessierte und Engagierte bereits da sind. Wichtig sei es, Konkurrenz und Wettbewerb unter den verschiedenen kirchlichen Berufsfeldern zu vermeiden, betonte Eisemann. „Im Bereich einer Gemeinde gab es immer verschiedene Gaben und ‚Berufe‘ wie Diakoninnen und Diakone, Lehrerinnen und Lehrer, Predigerinnen und Prediger. Die Aufgabe der Nachwuchsgewinnung ist also immer als Zusammenspiel zu sehen und eine Querschnittsaufgabe, an der letztlich alle beteiligt sind.“ 
   
Dass sich die Rahmenbedingungen und die Kirchenlandschaft rasch verändere, müsse dabei im Blick behalten werden. „Wenn wir jedoch zusammenarbeiten, dass Menschen in der Kirche gerne, gesund und mit Freude ihren Dienst ausüben können, ist viel gewonnen.“ An seine neue Aufgabe gehe Eisemann „mit viel fröhlichem Mut heran“. Die oldenburgische Kirche biete gute Voraussetzungen. „Sie ist eine überschaubare und nahbare Kirche, mit Menschen, die durch norddeutsche Offenheit und Freundlichkeit geprägt sind.“ 
   
Joachim Eisemann wurde 1967 in Gütersloh geboren und studierte Theologie in Göttingen. Nach seinem Vikariat in Herford-Laar, folgte eine Vikarsassistenz an der Kirchlichen Hochschule Bethel sowie der Probedienst im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen und in der Kirchengemeinde Altenhagen. 2001 übernahm er eine Pfarrstelle in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Enger, u.a. mit weiteren Aufgaben in der Jugendarbeit, interreligiösem Gesprächskreis, Ökumene-Ausschuss und Männerarbeit. 
   
In der Pfarrstelle für Nachwuchsgewinnung in verkündigenden Berufen habe er „vor allem Studierende im Blick mit Zielrichtung Pfarramt, Gemeindepädagogik und Jugendarbeit, sowie Kirchenmusik. Dazu gehört die Begleitung der Theologiestudierenden und Vikarinnen und Vikare in ihren Ausbildungsjahren“, sagte Eisemann. Nach eigenen Angaben stehen auf der Studierendenliste zurzeit rund zwanzig Studierende in Theologie und Religionspädagogik mit dem Ziel „Diakonie, Jugendarbeit oder Gemeindepädagogik“. Dazu kommen sechs Vikarinnen und Vikare. 

Kirche-Oldenburg
„Mit viel fröhlichem Mut“