„Wege aus dem Stress“ konnten rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen jetzt in Referaten und Workshops auf Einladung der Mitarbeitervertretung (MAV) des Kirchenkreises Delmenhorst/Oldenburg-Land suchen und erfahren.
   
In den Gemeindehäusern der Kirchengemeinden Sandkrug und der Kirchengemeinde Heilig-Geist in Delmenhorst-Deichhorst führten der Vorsitzende Hartwig Kuschmierz und die zweite Vorsitzende Renate Wiesner-Brammer, sie hatte die Organsisation der Halbtagesveranstaltungen übernommen, ein. Zu den Themen Anregungen zur Prävention, zum Schutz und Verhinderung von Stresssituationen, aber auch zum Umgang mit äußeren und persönlichen Stressoren hielt Hartwig Kuschmierz eingangs seinen Impulsvortrag „Was hat ein Schokoriegel mit Stress zu tun?“.
    
Die Antwort darauf hielt der Referent bis zuletzt zurück. Der Verzehr einer halben Tafel dunkler Schokolade vor einem stressbereitenden Ereignis könne den Stresspegel des Körpers senken, so Kuschmierz. Das hätten jedenfalls Forscher der Universitäten Bern und Zürich und des Universitätsspitals Bern herausgefunden. Die Wissenschaftler vermuten, dass Kakao-Flavonoide die Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin hemmen würden. „Doch wieviel Schokolade man tatsächlich essen muss, bleibt zumindest unklar“, betont der MAV-Vorsitzende. Dennoch nahmen alle Teilnehmer nach der Begrüßung gerne den gereichten Schokoriegel.
   
Zuvor hatte der Referent in seinem Vortrag mit dem Begriff „Stress“ aufgeräumt. „Es gibt durchaus auch positiven Stress. Den brauchen wir sogar, um Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können“, erklärte Hartwig Kuschmierz. Stichwort dafür war das Synonym „Eustress“, was so viel bedeute, wie anregender, stimulierender Stress. Negativ behaftet sei der Begriff und das Empfinden immer dann, wenn Stress-Auslöser am Arbeitsplatz wie häufige Überstunden, Zeitdruck, Umstrukturierungen, Konflikte, auch in der Familie, neben Lärm und Ergonomiedefizite, belasten würden.
   
Als besonders gefährlich wird Dauerstress bewertet. Körperliche, geistige und seelische Anzeichen und Folgen können sich einstellen. Das kann bis zum Burnout führen. Kuschmierz: „Umso wichtiger ist es mit Stress umgehen zu lernen und ein persönliches Stressmanagement aufzustellen.“
   
Genau hier setzten auch die fünf Workshops an. Unter dem Stichwort „Gefährdungsbeurteilung“ stellten Kirsten Krey und Marko Zimmermann Fachkräfte für den Arbeitsschutz und Sicherheit bei der oldenburgischen Kirche, wie Gefährdungen am Arbeitsplatz erfasst, kompensiert und aufgehoben werden können. „Yoga Stressbewältigung“ war der zweite Workshop überschrieben. Yogalehrerin Bettina Denker stellte Übungen vor, um neue Energie zu schöpfen, aus Atemübungen Kraft zu holen und geistige Entspannung zu erfahren. Workshop III beschäftigte sich mit dem Thema „Der innere Antreiber“. Referentin Sylvia Will, Dipl. Psychologin, Coach und Supervisorin, zeigte auf, warum den Einzelnen bestimmte Momente stressen können. Wie das kommt und welcher „Antreiber“ dahinter stehen kann, wurde in dieser Runde erarbeitet.
   
Ergotherapeutin und Feldenkrais-Lehrerin Regina Herbrecht stellte „Spannende Bewegungsmuster“ in den Mittelpunkt. Anhand der „Feldenkrais-Methode“, benannt nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais, sollte mehr über den eigenen Körper erfahren werden. Anhand von einfachen Übungen wurde das Prinzip Bewusstheit durch Bewegung erklärt. Der fünfte Workshop „World Café“, den Christina Reinemann von der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Delmenhorst, Fachbereichsleitung Gesundheit und Ältere Generation, inhaltlich gestaltete, stellte dar, wie wichtig ein freundliches Gespräch unter Kollegen sein kann. Dabei soll das World Café einen Raum bieten, sich auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.
   
Nach einer Stunde konnten die Workshops getauscht werden.  Am Ende nach dem Schlussplenum sollten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Rückfahrt zum Arbeitsplatz oder dem Zuhause ein Stück stressfreier antreten können. Und, wem noch nicht so war, der konnte es humorvoll sehen und noch einen Schokoriegel auf der Fahrt essen…..

Ein Beitrag von Peter Kratzmann
Source: Kirche-Oldenburg