David spielt vor Saul auf der Harfe, um den missmutigen König aufzuhellen; Jesus betet im Garten Gethsemane; Jakob verdreht sich bei einem Kampf die Hüfte; Jona überlebt im dunklen Fischbauch; der junge Samuel wacht nachts immer wieder auf, weil er eine Stimme hört. Was haben alle diese Geschichten gemeinsam? Bisher kamen sie nicht vor in der Leseordnung für Texte im Gottesdienst. Das ist nun anders. Jetzt sind sie drin. Das ist eine kleine Textrevolution, denn die Ordnung nach der bisher in evangelischen Gottesdiensten gelesen wurde, hat schon eine lange Tradition. Schon im Frühmittelalter wurden für Sonntage und Festtage Evangelientexte festgelegt. Im Hochmittelalter kamen dann Lesungen aus biblischen Briefen dazu. Jahrhundertelang wurde nach diesen Ordnungen im Gottesdienst gelesen – vor und auch nach der Reformation. Erst vor 122 Jahren kamen zu diesen jährlichen Lesereihen 3 weitere hinzu und vor 60 Jahren wurde noch eine 6. Reihe ergänzt. Seit dem 1. Advent 2018 heißt es nun „Mischen possible“: Die Texte der Reihen wurden bunt gemischt, manche fielen weg – neue kamen dazu. Hören Sie doch mal rein: Sonn- und feiertags im Gottesdienst!

Natascha Faull, Pastorin der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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