Die evangelische Kirche feiert 500 Jahre Reformation – und die RTL-Moderatorin Frauke Ludowig feiert mit. Weil sie gern evangelisch ist und Spaß am Glauben hat. Dazu zählt auch das gemeinsame Beten mit ihren Kindern.

Frau Ludowig, die evangelische Kirche feiert 500 Jahre Reformation. Warum feiern sie mit?

Ich finde, das Reformationsjubiläum ist ein sehr guter Grund zu feiern. Ich bin gern evangelisch, komme aus einer sehr traditionellen Familie, die den Glauben immer gelebt hat. Sie hat mir vermittelt, dass es Spaß macht zu glauben. Als Moderatorin arbeite ich zudem in einem Genre, in dem es um den schnellen Alltag geht, um Aktualität. Mir liegt es ganz besonders am Herzen, auch über Dinge zu sprechen, die etwas mit Werten zu tun haben. Mit Themen, die mich in der Familie beschäftigen.

Ihre Kinder sind getauft. Warum war Ihnen das wichtig?

Glauben macht Spaß. Das möchte ich gerne weitergeben an meine Kinder. Ich bin selber getauft, ich bin konfirmiert, ich habe Patenkinder. Es war für mich immer klar: Wenn ich Kinder habe, werden sie getauft.

Gehört zum Spaß am Glauben auch das Beten?

Definitiv. Ich bete gern mit den Kindern, weil es etwas Schönes und Familiäres hat, weil es uns miteinander verbindet. Es hat auch etwas mit gemeinsamer Hoffnung zu tun. Zum Beispiel hoffen wir, dass es die Großeltern noch ganz lange gibt. Ich selbst bete, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Das versuche ich auch den Kindern zu vermitteln. Sie sagen nicht jeden Abend, aber doch häufig: „Ich möchte jetzt beten.“ Manchmal sogar ohne ihre Eltern.

Die Reformation ist untrennbar mit Martin Luther verbunden, der 1517 seine 95 Thesen in Wittenberg veröffentlicht hat. Wer ist Luther für Sie?

Luther ist für mich ein Vorbild, ein Kämpfer, ein positiver Mensch. Er ist jemand, der immer wieder ringt, auch um die Gnade Gottes. Jemand, der immer wieder auf der Suche ist nach etwas Neuem, nach etwas, das besser ist. Das ist etwas sehr Modernes.


Wenn Sie eine Sendung mit ihm machen würden, …

… würde ich ihn fragen, was er heute verändern möchte. Es gibt so viele Themen momentan, die wichtig für uns alle sind. Es gibt so viele Unruhen weltweit. Luther könnte uns heute Halt geben – und Hoffnung. Ich bin jedes Mal fasziniert, wenn ich in die Kirche gehe und der Pfarrer vorne versucht, Antwort auf drängende Fragen zu finden. Es gehört unheimlich viel Optimismus dazu. Optimismus, den viele Menschen heute leider verloren haben angesichts von Dingen, wie sie in Paris und in Brüssel passiert sind.


Bleiben Sie selbst optimistisch?

Ja, Reformation bedeutet für mich auch im Blick auf meine journalistische Arbeit, bei all dem, was Schreckliches passiert in der Welt, nie die Hoffnung aufzugeben! Ich bemühe mich, immer positiv zu denken. Wenn das nicht gelingt, wenn die eigene Kraft mal nicht so stark ist, dann hilft mir mein Glaube.

Nehmen wir an, Luther würde heute eine Sendung bei RTL machen. Welche wäre das?

Wenn er noch da wäre, könnte er ganz viele Sendungen machen. Angefangen von „Wer wird Millionär“, da wäre er auch ein guter zweiter Jauch. Aber er könnte natürlich auch gut Menschen miteinander verbinden. Also bei „Bauer sucht Frau“ wäre er vielleicht auch der Richtige.

Ein Interview des evangelischen Magazins chrismon
Source: Kirche-Oldenburg