Das Diakonische Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat das Jahr 2017 mit einem Überschuss von 2,7 Millionen Euro abgeschlossen. Selbst in Einrichtungen, in denen bis vor kurzem noch eine Notlagenregelung galt, habe die Diakonie wieder ein Weihnachtsgeld zahlen können, sagte Diakonievorstand Uwe Kollmann am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Mittwochabend habe die Diakonische Konferenz, das «Parlament» der Diakonie, auch den Haushalt für das kommende Jahr mit einem Volumen von knapp 81 Millionen Euro beschlossen. Er liege rund drei Millionen Euro über dem Etat des laufenden Jahres.
   
Zufrieden zeigte sich Kollmann über die Situation in der diakonischen Altenhilfe. Nach etlichen belastenden Jahren schrieben nun alle Einrichtungen schwarze Zahlen. Zwar sei es nach wie vor schwer, ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu finden, doch seien in den Altenheimen der Oldenburger Diakonie derzeit nur fünf Stellen ausgeschrieben. Problematisch sei das steigende Alter der Fachkräfte.
Es werde geprüft, ob junge Assistenzkräfte die älteren examinierten Mitarbeitenden bei körperlich schweren Aufgaben unterstützen können.
   
Kollmann kündigte eine Kooperation mit einer indischen Pflegeakademie an. Ab dem kommenden Jahr könnten zwölf bis 24 Absolventen der Akademie für drei Jahre nach Deutschland kommen und Erfahrungen bei der Diakonie sammeln. Die Auslandsjahre gehörten zum Ausbildungskonzept der Akademie. Bisher seien die Pflegekräfte in Einrichtungen im britischen Commonwealth gegangen. Nach den drei Jahren kehrten sie zurück in ihre Heimat.
   
Kollmann unterstrich, dass sich die Oldenburger Diakonie nicht an Projekten beteiligen wolle, bei denen Pflegekräfte für den deutschen Markt in Balkanstaaten, wie etwa dem Kosovo, ausgebildet werden. «Dann fehlen dort die dringend benötigten Mitarbeitenden. Das wollen wir nicht.»

epd
Source: Kirche-Oldenburg