Am Sonntag ist es wieder soweit. Die Gemeinde der Christus- und Garnisonkirche macht sich auf den Weg, trägt ein Kreuz an wunde Punkte der Stadt. Menschen treffen sich an außergewöhnlichen Orten, hören besondere Musik. Sie lassen sich informieren von Menschen, die sich auskennen, mit der Geschichte der Stadt, mit dem, was schmerzt, wenn man genau hinschaut. „Passionspunkte“, heißen diese Gottesdienste, die in der Woche vor Ostern jeweils um 18 Uhr gefeiert werden.

„Sag was – schweig nicht!“ Beim ersten Passionspunkt im TheOs am Bontekai gibt es eine Szene aus dem Kindertheaterstück „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“. Das Stück stellt die Frage, was man tut, wenn man mitbekommt, das Unrecht passiert; wenn man etwas sieht, dass andere noch nicht sehen oder nicht sehen wollen. Etwas gesehen, dass andere nicht bemerkten, hat auch die namenlose Frau, von der erzählt wird, wie sie Jesus salbte. Die Frau hat gespürt, dass Jesus sterben wird, bevor es seine Freunde begriffen. Ob sie etwas gesagt hat, wissen wir nicht, aber sie hat etwas getan. Theater trifft Bibeltext. Bis Sonntag!

 

Natascha Faull

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