Er ging ruckzuck, der Stellenwechsel und der damit verbundene Umzug. Plötzlich war alles neu. Ja klar. Es hat alles perfekt geklappt. Die Wohnung war in Rekordzeit eingerichtet. Und trotzdem: Plötzlich war alles neu. Die Stadt, die sich in ihrem Bild so sehr von der bisherigen Heimat unterscheidet. Überall Fremdes: Fremde Straßen, fremde Gesichter, fremde Mentalität. Ich fand mich eines Abends wieder in der fremden Wohnung mit den vertrauten Möbeln und fragte mich, wie ich hier eigentlich gelandet war. Ich freute mich über die herzliche Aufnahme im neuen Team. Was störte mich eigentlich? Es war das „plötzlich“. Meine Seele war noch nicht hier. Sie war glaub ich nicht einmal in den Umzugskisten, sondern hing noch in der alten Wohnung, in der anderen Stadt, 126km entfernt. Beim Tun im Trubel hatte ich sie vergessen, vergraben, ignoriert. Und seelenlos fühlte ich mich nun hilflos, haltlos, heimatlos. Schlicht verloren. Geändert hat das eine kleine Erinnerung auf einer Karte: „Ich bin immer da. – Gott“. Heute – drei Monate später – fühlt es sich nicht mehr „plötzlich“ an und schon gar nicht seelenlos. Ich bin da. Ganz.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

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