Ich bin noch nicht ganz wach, da höre ich es schon: Es gießt in Strömen. Oh nein, heute wollte ich mit meinen Nachbarskindern und ihrer Mutter in den Streichelzoo gehen. Nasse Ziegen streicheln, Kinder, die in Pfützen springen. Regensachen anziehen. Nein, besser nicht. Ein plötzlicher Wetterumschwung kann einen Tagesplan schon umwerfen. Als es überhaupt nicht aufhört zu regnen und die Sonne sich gar nicht blicken lässt, entscheiden wir uns für malen in meinem Wohnzimmer, heiße Schokolade trinken, vorlesen. In einer Geschichte, die ich den Kindern vorlese, singt eine Frau ein fast trauriges Regenlied: „Am Bahndamm wohnt der Regenmann, am großen Mückenwasser. Er zieht sich warme Stiefel an und geht durch unsere Stadt sodann, und es wird immer nasser!“ Wie bei uns, meint der 6-jährige Tim, guck mal raus, es wird wirklich immer nasser. Seine Schwester sieht ihn lange an und sagt: Der müsste einfach zu uns kommen, der Regenmann. Dann könnte er Kakao trinken und ein Bild malen. Eigentlich ist es drinnen am Allerschönsten, wenn es draußen tüchtig regnet.
Christa Bruns
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