Aus dem Kloster nahm ich noch mehr mit. Das Gebet als eigenen Schutzraum. Ich lernte das Rosenkranzgebet kennen.
Eine Zeit lang war es Mode, die Gebetskette über dem T-Shirt als Accessoires zu tragen. Heute habe ich den Eindruck, dass viele Menschen eher Berührungsängste mit Dingen haben, die sich schlicht und ergreifend wiederholen. Wie dieses Gebet.
Der Rosenkranz – mit zentralen Stellen, oder besser gesagt Perlen für das Vater unser, das „Ehre sei dem Vater“ und dem Glaubensbekenntnis.
Also doch ziemlich ökumenisch. Die sogenannten „Geheimnisse“, Streifzüge durch das Leben Jesu, sind mit Maria im wahrsten Sinne des Wortes verknüpft. Und Plätze für das „Gegrüßet seist du, Maria“ gibt es auch.
Mönche versahen ihre Gebetsschnüre mit Knoten, um Wiederholungen im Gebet besser zu zählen.
Jahrhunderte später erscheint das deutsche Wort für die Gebetskette: „Rosenkranz“ aus dem Lateinischen „Rosarium“. Rosen – ein Symbol für Maria, die Mutter Gottes.
59 Perlen. Zugebenen, ich kann die „Geheimnisse“ der verschiedenen Rosenkranzgebete nicht auswendig. Aber diese wiederholende Struktur hat in unserer Zeit heute auch etwas, wofür man bereit sein muss. Aushalten können. Vielleicht etwas „altbagsch“ und doch irgendwie zeitlos. Wenn Sie den Rosenkranz mal versuchen möchten: Schauen Sie im Internet nach oder im katholischen Gesangbuch – dem Gotteslob unter der Nr. 4.
Florian Bargen
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