Ganz stolz nimmt er die Schatzkiste in die Hand. Jetzt geht’s los! Der Dreijährige folgt zusammen mit seiner Mutter den Kreide-Pfeilen und macht sich auf den Weg durch Heppens. 

An einem der ersten warmen Tage lädt unsere Minikirche zu einer Schatzsuche ein. Weil wir uns gerade nicht mit vielen Kindern und Erwachsenen in der Kirche treffen können, gibt es einen Gottesdienst unterwegs für einzelne Familien. Sie pflücken Perlen und Glöckchen von Leinen und Geländern. Sie überlegen: Welches Lied ist ein Schatz für uns? Welcher Mensch? Sie singen und zünden Kerzen an. Die Schatzkisten füllen sich und die Kinder sind begeistert.

Das tut gut: Ich sehe im Moment oft nur, was gerade nicht geht. So viele Orte bleiben leer. Viele haben es richtig schwer. Auch ich bin manchmal dünnhäutig. Trotzdem hab ich mir eine der kleinen Schatzkisten mitgenommen, als Erinnerung. Sie steht jetzt auf meiner Fensterbank. Dahinter, draußen, wird es langsam Frühling. Die Farben werden mehr. Und ich halte trotz allem Ausschau nach den Schätzen auf meinem Weg. 

Meike von Fintel, Pastorin an der Heppenser Kirche

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