Bremen/Papenburg (epd). «Mit Sicherheit gut ankommen» lautet der Titel eines sozial-kulturellen Schiffsprojektes zu Flucht und Migration, das an diesem Freitag (28. Juli) in Bremen beginnt und bis Sonntag in der Hansestadt Station macht. Bis Anfang Oktober sind nach Angaben der Organisatoren der Stiftung «Outlaw» in Hamm zwei Schiffe mit mehreren Stopps in Hafenstädten entlang der deutschen Nordseeküste sowie auf Flüssen und Kanälen quer durch Deutschland unterwegs. Das Projekt wolle auf die Situation Flüchtender vor, während und nach der Flucht aufmerksam machen, hieß es.
Mehr als 50 Kooperationspartner aus sieben Bundesländern sowie aus den Niederlanden und Dänemark organisieren an den Haltepunkten in stets mehrtägigen Stopps Diskussionen und Informationsaktionen. So berichtet beim Auftakt im Europahafen in der Bremer Überseestadt der Gründer der Hilfsorganisation «SOS Méditerranée», Klaus Vogel, über die Arbeit der Hilfsorganisation. Am Wochenende sind am Schiff außerdem Lesungen, Vorträge und Theater geplant, ein «Markt der Möglichkeiten» wird aufgebaut.
Auf der 65-tägigen Fahrt von Bremen aus werden mehr als 20 Städte angelaufen. Wenn das Ziel Berlin am nationalen Flüchtlingstag (30. September) erreicht ist, sollen mehr als 3.600 Kilometer zurückgelegt sein. Den ersten Teil der Reise übernimmt der hochseetaugliche ehemalige Fischkutter «MS Anton», ein Schiff der dänischen Vereinigung «Levende Hav». Es fährt entlang der deutschen Nordseeküste mit Stationen auf Norderney und Borkum sowie in Emden, Weener und Papenburg.
Hier wird der Kutter abgelöst von der «Al-hadj Djumaa», einem Schiff, das im Sommer 2013 mit fast 300 Flüchtlingen aus Eritrea und Äthiopien vor Lampedusa von der italienischen Küstenwache aufgegriffen wurde. Jetzt wird es von der gemeinnützigen Vereinigung «Rederij Lampedusa» aus Amsterdam betrieben.
Von Papenburg aus geht es über Flüsse und Kanäle zunächst ins Ruhrgebiet und dann über Niedersachsen und Stationen im Osten nach Berlin. Auf den Schiffen befinden sich während der Fahrt mehr als 70 Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt. Sie zeigen Männer und Frauen aller Altersgruppen aus den ethnischen Herkunftsregionen Asien, Afrika, Südamerika und Europa.
Source: Kirche-Oldenburg