In dem Kinderbuch Momo von Michael Ende sagt der Straßenkehrer:
“Es ist so. Manchmal hat man eine lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang.
Das kann man niemals schaffen. Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Aber jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was da vor einem liegt. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken. Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug.”
Ich finde, dieser Text spiegelt eine tiefe Wahrheit. Ziele werden erreichbar, indem ich Schritte gehe. Ich erreiche sie nicht, indem ich davon träume, nicht, indem ich gebannt den Berg von Arbeit anschaue, der vor mir liegt. Ziele sind zunächst einmal Orte, die ich erreichen will.
Das ist für mich ein großer Trost. Ich werde, ich kann nicht alles erreichen, was ich mir für dieses kleine Leben vorgenommen habe. Aber ich muss es auch nicht unbedingt. Auch das Unvollendete, auch das Unerreichte gehört zum Erreichen dieses großen Zieles dazu.
Das große Ziel der Ewigkeit gibt allen kleinen Zielen und allen kleinen Schritten ihren Sinn.
Klaus Elfert
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