Schwerter zu Pflugscharen. Wer erinnert sich noch? In den 80iger Jahren war das eine beliebte Parole der Friedensbewegung. 

Oder auch: Lieber rot als tot. Ich erinnere mich an lebhafte und kontroverse Diskussionen mit meinem Vater. Ich gegen die Bundeswehr und er dafür. Jetzt ertappe ich mich dabei, dass ich ähnlich denke wie er damals. Das Thema Ukrainekrieg wirft so viele Fragen auf.  Man kann sie, wenn man ehrlich ist, nicht beantworten.

Ist genug geredet worden und getan, damit der Krieg nicht ausbricht? 

Was nützt meine Friedens-Bewegtheit, wenn der Nachbar einfach schießt?

Viele fühlen mit den Angegriffenen und Überrollten, den Opfern der Gewalt. Man hat jedes Verständnis der Welt, wenn sie sich wehren wollen, mit allen Mitteln. Aber wie passt das mit einem christlichen Friedens-Ideal zusammen?

Und viele sind jetzt einverstanden, wenn der Rüstungshaushalt massiv aufgestockt wird. Da sind Angst und das Gefühl, sich wehren können zu müssen. Auf der anderen Seite sind die alten Überzeugungen. Es ist zum Heulen. 

Was ist richtig und falsch in dieser Situation? Mir sind die Gewissheiten gründlich abhandengekommen.

Inken Hansen
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