Heute beginnen in unserer Pfarrei die Exerzitien im Alltag. In den Wochen der Fastenzeit möchte dies eine ganz persönliche Vorbereitung hin auf das Osterfest sein. Die Exerzitien stehen unter dem Leitwort Sehnsucht. Jede und jeder hat dazu sicher seinen ganz eigenen Bezug. Eine Geschichte erzählt.
Eine junger Jude kommt zu einem Rabbi und sagt: “Ich möchte gerne dein Jünger werden.“ Da antwortete der Rabbi: “Gut, das kannst du, aber ich habe eine Bedingung. Da musst mir eine Frage beantworten. Liebst du Gott?“ Da wurde der Schüler traurig und nachdenklich.
Dann sagte er: „Eigentlich, lieben – das kann ich nicht behaupten…“ Der Rabbi sagte freundlich: „Gut, wenn Du Gott nicht liebst, hast du Sehnsucht danach, ihn zu lieben?“ Der Schüler überlegte eine Weile und sagte dann: „Manchmal spür ich die Sehnsucht danach, ihn zu lieben, recht deutlich, aber meistens habe ich soviel zu tun, dass diese Sehnsucht im Alltag untergeht.“
Da zögerte der Rabbi und sagte dann: „Wenn du die Sehnsucht, Gott zu lieben, nicht so deutlich verspürst, hast du dann Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben?“
Da hellte sich das Gesicht des Schülers auf, und er sagte: „Genau, das habe ich.“
Ich wünsche Ihnen immer wieder aufs Neue eine wunderbare Sehnsucht, einen Sehnen und Suchen in ihrem Leben.
Klaus Elfert
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