Schwärme von Zugvögeln zu beobachten finde ich faszinierend. Hunderte und tausende sind auch in der Weite Frieslands immer wieder zu sehen.

Ich finde es beindruckend, mit welchem Vertrauen sie ihrem Ziel entgegenstreben. 

Sicher, sie haben bestimmt so etwas wie einen inneren Kompass, um auch unter widrigen Bedingungen ihr Ziel zu finden. Aber die Vorstellung, aus der Dunkelheit dem Licht entgegenzufliegen, ohne überhaupt etwas von dem Licht zu sehen, gefällt mir.

Kraniche z.B. sind in vielen Kulturen Glücksboten, und wie alle Zugvögel, ein Symbol für unsere Sehnsucht nach dem Licht des Lebens. 

Das Spannende ist: Zugvögel sind Boten für das Leben, und sie streben dem Licht und der Wärme entgegen. Für eine Weile finden sie ein Haus, ein Nest, es gibt Nachwuchs, dann heißt es wieder aufzubrechen und an ein anderes Ziel zu gelangen. 

Jeder zum Beispiel, der gerne bergwandert, weiß, dass er spätestens auf dem Gipfel wieder umkehren muss.

Unser eigener innerer Kompass kann uns helfen, wenn wir manchmal den Weg nicht sehen können. Vertrauen wir darauf, dass dieses Gefühl uns an einen guten Ort bringt.

Und auch unsere Sehnsucht ist ein guter Hinweisgeber. Ich finde, wir hören viel zu selten auf unsere Sehnsucht und haben oft nicht den Mut, ihr zu folgen.

Sehnen und suchen stecken in dem Wort Sehnsucht – möge ein gutes Stück Unruhe unsere Wege begleiten, dass wir nicht müde werden, dem Beispiel der Zugvögel folgend – Neues zu entdecken.

Klaus Eifert

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