Ein Mann hat einen Esel, dessen Kräfte zu Ende gehen und denkt daran, ihn aus dem Futter zu schaffen. Aber der Esel merkt, dass kein guter Wind weht, läuft fort und macht sich auf den Weg nach Bremen. Dort will er Stadtmusikant werden. Als er ein Weilchen gegangen ist, findet er einen Jagdhund auf dem Wege, der japst: „Weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde, hat mich mein Herr wollen totschlagen, da hab ich Reißaus genommen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?“ Da antwortet der Esel: „Geh mit nach Bremen und werde Stadtmusikant!“ Der Hund ist zufrieden und sie gehen weiter. Es dauert nicht lange, da treffen sie eine Katze, deren Zähne stumpf geworden sind. Die soll ersäuft werden, schließt sich aber den Stadtmusikanten an, weil sie sich auf Nachtmusik versteht. Auch ein Hahn kommt dazu, der im Kochtopf landen soll. Der Esel sagt zu ihm: „Wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme. Lass uns zusammen musizieren.“

So ziehen sie los – eine tragende Gemeinschaft – vertreiben zusammen die Räuber und finden eine neue Heimat.



Natascha Faull, Pastorin der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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