Hannover (epd). Bei den Lohnsteigerungen haben in Niedersachsen Frauen und Ungelernte das Nachsehen. Die Frauen blieben im vergangenen Jahr deutlich gegenüber den Männern zurück, wie das Landesamt für Statistik am Donnerstag in Hannover mitteilte. Während die Löhne der Arbeitnehmer während des Jahres im Durchschnitt um 2,1 Prozent stiegen, wuchsen die der Arbeitnehmerinnen nur um 0,8 Prozent an. Zudem erzielten Teilzeitbeschäftigte (plus 1 Prozent) einen geringeren Lohnzuwachs als Vollzeitbeschäftigte (plus 1,9 Prozent).
Ungelernte mussten laut Statistik bei den Löhnen sogar Abstriche von 4 Prozent in Kauf nehmen. Angelernte Arbeitnehmer bekamen im Schnitt 1,6 Prozent mehr bezahlt, Fachkräfte 2,3 Prozent. Die Statistiker werteten den Angaben zufolge die Bruttoverdienste inklusive Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld aus rund 3.300 Betrieben mit mindestens zehn Beschäftigten aus.
Dabei zeigten sich auch zwischen den Branchen deutliche Unterschiede. In den von Männern dominierten Wirtschaftszweigen wie dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Bereich Information und Kommunikation stiegen die Löhne überproportional um zwischen 4,1 und 5,9 Prozent an. Branchen mit hohem Frauenanteil wie das Gastgewerbe und die Erziehungsberufe erzielten ein geringeres Plus von zwischen 1,4 und 0,8 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Kunst und Kultur sanken die Löhne sogar.
Im Niedriglohnsektor ergab sich kein einheitliches Bild, hieß es. Im Bäckereigewerbe, bei der Leiharbeit oder Wach- und Sicherheitsdiensten mussten demnach die Arbeitnehmer erhebliche Verdienstrückgänge hinnehmen. Im Einzelhandel, bei Copy-Shops und Call Centern stiegen die Löhne dagegen im Schnitt deutlich an.
Source: Kirche-Oldenburg