Ab in den Urlaub. Von wegen. Die Straßen sind wegen Überfüllung geschlossen. An den Wochenenden der Ferien ist An- und Abreise, andere sind unterwegs zu Tante Lisas 80. und wir hängen mittendrin. Und dann diese Baustellen, sogar auf der A29, wo gibt´s denn sowas? Bei Bremen hängen wir anderthalb Stunden im Stau, einspurige Verkehrsführung.  Ich trommle nervös mit den Fingern auf dem Lenkrad. Das ist das Gegenteil von Sommer!

„Ich find Stau gar nicht so schlecht“, kommt es da von der Rückbank. „Endlich mal keine Hektik und kein Stress, da kann ich ungestört mit euch reden“, beginnt meine Tochter das Gespräch und die Zeit im Stau vergeht wie im Flug.

„Und als Jesus das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten.“

Also, falls Sie am Wochenende in einem Stau landen. Vergessen Sie Umleitungen und Nebenstrecken, das bringt meist sowieso nichts. Lassen Sie alles um sich herum sein wie es ist und entdecken Sie das Auto als Ihren persönlichen Rückzugsort. Statt Reisetempo und Kilometermachen innehalten und entschleunigen. Und siehe, der Urlaub beginnt.

 

Christian Scheuer

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