Die Geschichte von Janina.

Die Mutter von drei Kindern erzählt vom Stern ihrer Kindheit.

Ich weiß es noch ganz genau, als wäre es gestern gewesen, sagt sie.

Die schönste Erinnerung an das Weihnachtsfest für mich:  das waren nicht die Geschenke, nicht das tolle Essen, nicht der schöne Gottesdienst in der Kirche mit allen Engeln und Kerzen. Auch nicht die Lieder.

Das Schönste an Weihnachten war für mich ein heller Stern, den meine Mutter immer am 1. Advent in das Fenster gehängt hat. 

Denn der hat mir heimgeleuchtet.  Der war für mich immer das Zeichen:

Hier gehörst du hin. Da ist dein Zuhause.  Schon von weitem konnte ich ihn sehen, wenn ich von der Schule kam und um die Ecke bog.

Wir hatten nicht den schönsten, auch nicht den größten.  

Aber das war mir egal.  Es war mein Stern.

Und ich weiß noch, dass wir den Baum abgetakelt haben und den ganzen Schmuck wieder in die Kiste auf dem Dachboden verstaut hatten – aber der Stern blieb noch hängen im Fenster. 

Den ganzen Januar, weil es doch immer noch so dunkel war.

Und ich weiß auch noch, dass ich um jeden Tag kämpfte.

Und als er dann doch weg war, Anfang Februar, hab ich mir abends einen am Himmel ausgesucht. So war er für mich immer da. Heute bin ich 35, habe drei Kinder – und hänge den Stern ins Fenster, wie meine Mutter es gemacht hat. 

Und das ist wie ein Versprechen: 
Ganz gleich, was passiert in meinem Leben, einer wacht über mich und bringt mich nach Hause.

Stefan Stalling
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