Quakenbrück/Kr. Osnabrück (epd). Die Stiftung «Ja zum Leben» will dem als «Oldenburger Baby» bekannt gewordenen Jungen, der einen Abtreibungsversuch überlebt hat, zum 18. Geburtstag eine Delfintherapie schenken. «Tim ist weiterhin auf Hilfe angewiesen. Er soll mit der Therapie die Chance bekommen, sich weiter bestmöglich zu entwickeln», sagte Stiftungs-Geschäftsführer Manfred Libner. An diesem Montag hat Tim Geburtstag.

Seine Mutter hatte sich in der 25. Woche zu einem Schwangerschaftsabbruch entschlossen, als sie erfuhr, dass ihr Sohn das Down-Syndrom haben würde. Tim überlebte, blieb aber mehr als neun Stunden unversorgt, bevor das Klinikpersonal lebenserhaltende Maßnahmen ergriff. Durch die medizinische Unterversorgung erlitt er weitere Schädigungen und ist mehrfach behindert. Nach einem halben Jahr intensiver Behandlung konnte er aus dem Krankenhaus entlassen werden und lebt seitdem bei seinen Pflegeeltern Simone und Bernhard Guido in Quakenbrück.

1998 initiierte die Stiftung «Ja zum Leben» die Kampagne «Tim lebt!», um den Jungen zu unterstützen und sich gegen Spätabtreibung einzusetzen. Mit einer fortlaufenden Unterschriftenaktion fordert sie nach eigenen Angaben den Gesetzgeber auf, den Paragrafen 218 zu ändern. Er erlaubt einen Schwangerschaftsabbruch jenseits der 23. Woche, wenn eine körperliche oder seelische Gefährdung der Mutter vorliegt, sie etwa mit Suizid droht.

Bereits mehrfach hat die Stiftung mit Hilfe von Spenden Delfintherapien für Tim finanziert, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Sie bezahle auch den Flug auf die Karibikinsel Curaçao, erläutere Libner. Dort würden, anders als in Deutschland, auch Patienten behandelt, die wie Tim nur über eine Magensonde Nahrung aufnehmen könnten. Der nächstmögliche Termin für ihn wäre in diesem Winter.

Tim habe durch die Therapien erhebliche Entwicklungsfortschritte gemacht, betonte der Geschäftsführer. Er habe etwa gelernt, sein Umfeld bewusster wahrzunehmen und sich durch Zeichen und Gebärden verständlich zu machen. «Seine motorischen Fähigkeiten haben sich erheblich verbessert, mittlerweile kann Tim eigenständig laufen.»
Source: Kirche-Oldenburg