Letztes Jahr gab es in unsere Kirche eine Kunstaktion. So mancher konnte damit leider nichts anfangen.  Ich fand sie genial. War absolut begeistert. Und das besondere, damals ahnte noch keine/r, dass die Idee der Aktion alles vorgreifen würde, was wir heute und in den letzten Wochen gerade erlebt haben. 

Stille, so hieß das Kunstprojekt von Tina Asche. Alles in unserer Kirche war mit weißen Tüchern verhüllt. Und obwohl alle meinten, dass sie wüssten, was jeweils unter dem Tuch sei, war es dann immer wieder eine Überraschung, wenn das Tuch abgenommen wurde. Ach so, so sieht der Altar aus. Ich dachte die Deckplatte sei viel dünner…. Und so weiter. 
In den letzten Wochen haben wir im übertragenen Sinne dieses Kunstprojekt mit der Kirche zwangsweise nachgestalten müssen. Alles war verdeckt. Der Zugang zur Kirche war versperrt. Sogar unser gesamtes kirchliches Leben war verdeckt. Corona hat vieles neu gemacht. Aber unter diesen imaginären Tüchern hat sich gerade manches neu entwickelt. Digital, analog Karten und Briefe,  und das alte Telefon. Das Evangelium sucht sich andere Wege und ist immer wieder neu. Finde ich zumindest. Manches wird bestehen bleiben, wenn im Laufe der nächsten Schritte einiges wieder freigelegt wird. Ich bin gespannt…..

Frank Morgenstern

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