Wenn über das Virus mit dem harmlosen Namen geredet wird, dann haben die Erwachsenen meist vor allem sich selbst im Blick. Um die Kinder geht es erst in zweiter Linie. Über sie wird vor allen dann geredet, wenn es darum geht, die Kinder den Erwachsenen aus dem Weg zu räumen, damit die wieder arbeiten können. Dabei haben Kinder ihre ganz eigene Weise, mit dem Virus umzugehen. So hatte ein 9jähriger Junge jetzt die Idee, auf den Brief an seine Großeltern ein großes Bild zu malen. Zu sehen ist, wie Super-Addi gegen Corona kämpft. Addi, das ist der Hund der Großeltern. Der Junge vermisst ihn sehr, ebenso, wie er auch seine Großeltern vermisst. „Wie der Junge auf das Bild von Super-Addi gekommen ist?“ – „Das hat er sich so ausgedacht“, erzählt mir die Kollegin aus dem Familienzentrum West. Sie hat das Foto von der Mutter des Jungen bekommen. Die Kollegin hatte dazu auch gleich eine Idee. Über Facebook startete sie einen Aufruf an alle Kinder aus dem Westen der Stadt: „Malt uns doch auch ein Bild von eurem Super-Helden und steckt das Bild anschließend bei uns in den Briefkasten.“ Jetzt ist sie auf die Resonanz gespannt. Alle Bilder, die jetzt kommen, werden in die Fenster des Familienzentrums gehängt. – Acht Wochen ohne Freunde, das ist für Kinder eine sehr lange Zeit. Viel länger als für Erwachsene. Wie schön, wenn sie auch nach so langer Zeit ihre Fantasie nicht verloren haben. 

Rüdiger Schaarschmidt

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