Bremen (epd). Mit Blick auf den Welttag der Suizidprävention am kommenden Sonntag (10. September) verweist die Telefonseelsorge auf die Möglichkeit, am Hörer über das Thema reden zu können. Das Angebot sei wichtig für Menschen mit Suizidgedanken, aber nach einem Suizid auch für Menschen im Umfeld, sagte Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

 

«Für Angehörige, aber auch für betroffene ärztliche und pflegende Berufsgruppen ist es wichtig, über das Erlebte offen sprechen zu können, damit das Thema kein Tabu bleibt», verdeutlichte der Leiter der Bremer Telefonseelsorge, Pastor Peter Brockmann. Auch wenn insgesamt die Zahl der Suizide in den vergangenen Jahren zurückgegangen sei, «von einem Suizid sind viele Menschen betroffen».

 

«Neben den Angehörigen sind das zum Beispiel auch Sanitäter, Ärztinnen, Lokführer und alle, die vom Suizid eines bekannten Menschen erfahren. Partner, Kinder, Freunde oder Kollegen können diesen Schritt oft nicht fassen», erklärte Brockmann. Sie fragten nach dem «Warum», vielleicht plagten sie auch Schuldgefühle, die Erinnerung schmerze, und der geliebte Mensch werde vermisst.

 

In jedem Jahr sterben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als 9.000 Menschen in Deutschland durch einen Suizid, das sind mehr als 25 pro Tag. In allen Altersgruppen sind es erheblich mehr Männer als Frauen, die sich das Leben nehmen, die Zahl der Suizidversuche ist um ein Vielfaches höher.

 

Insgesamt ist die Zahl der Suizide laut Bundesamt in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich beispielsweise noch rund 50 Personen pro Tag das Leben. Der Welttag zur Suizidprävention wurde das erste Mal im Jahr 2003 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen.

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Telefonseelsorge: Gespräche bei Suizidgedanken wichtig