Lützerath/Osnabrück (epd). Theologen aus Deutschland und Österreich solidarisieren sich mit dem friedlichen Protest gegen die Räumung und Abbaggerung des Weilers Lützerath für die Braunkohlegewinnung. Die rund 20 Erstunterzeichnerinnen und Unterzeichner einer am Samstag veröffentlichten Petition betonen die Bedeutung friedlicher Protestaktionen und fordern ein Moratorium für die Räumung Lützeraths. Unter ihnen sind aus Niedersachsen auch die katholischen Theologieprofessoren Andreas Lienkamp von der Universität Osnabrück und Stefan Silber von der Universität Vechta.

 

«Die Ausweitung des Tagebaus Garzweiler II ist Gewalt gegen zahlreiche Menschen, insbesondere im globalen Süden, und unsere gesamte Mitschöpfung», heißt es in der auf dem Portal «y-nachten.de» veröffentlichten Petition. Die Ausweitung des Braunkohletagebaus auf Lützerath sei trotz der Energiekrise nicht notwendig und breche die völkerrechtliche Verpflichtung, das 1,5-Grad- Ziel einzuhalten.

 

Die Theologen, Pfarrer, Wissenschaftler und Lehrenden an Universitäten verweisen besonders auf die lokale Initiative «Kirche(n) im Dorf lassen», die seit 2020 kontinuierlich Gottesdienste an der Tagebaukante feiere «und so ihrem Glauben an den Gott des Lebens, der den Schrei der Armen und den Schrei der Erde gehört hat, Ausdruck verleihen».

 

Die ökumenische Initiative «Kirchen im Dorf lassen» entstand aus dem lokalen Widerstand gegen den Tagebau in den bedrohten Dörfern und gegen den Abriss von Dörfern und ihren Kirchen. Die Initiative ist eine Basisbewegung von Christinnen und Christen, die sich als Teil der lokalen und globalen christlichen Klimabewegung sehen.

Kirche-Oldenburg
Theologen unterstützen friedlichen Protest im Braunkohlerevier