Da wurde es für einen Moment emotional. Am Heiligabend wurde einem Kirchenbesucher abgeraten, seine Hündin mitzunehmen. Beide Seiten waren auf das Tierwohl bedacht. Die Geburt des Christkindes im Stall fand auch nicht ohne Ochs und Esel statt. Aber ein Tier unter die Kirchenbänke gepfercht an der heißen Belüftung ist auch Quälerei. Ob Bello oder Mietze die Ringe zur Trauung an den Altar bringen müssen, ist auch Geschmackssache. 

Hingegen Tiere zu segnen eigentlich nicht. Der Heilige Franziskus tat es und predigte ihnen sogar. Der Evangelische Ratspräsident Bischof Bedford-Strohm legte Kälbern und Hühnern die Hand auf. Streicheln und Segnen sind dabei nicht unverwandt. Der Segen ist ebenso ein Liebesdienst am Tier, er ist aber auch mit einem Zuspruch Gottes verbunden und mahnt einen besseren Umgang mit den Tieren an.

Bei einem Gottesdienst für Mensch und Tier geht es zu wie auf Noahs Arche. Die Tiere haben sich in ihren unterschiedlichen Sprachen viel zu sagen. Deshalb braucht es passende Formen, die Tier und Mensch gerecht werden. Nicht jeder Gottesdienst eignet sich für Tiere. Aber warum sollte jemand abgewiesen werden, der auf die Begleitung seines Tieres angewiesen ist. Heißt es nicht schon im Buch der Sprüche: Der Gerechte erbarmt sich der Tiere; denn nur das Herz der Gottlosen ist den Tieren gegenüber unbarmherzig”.

Christa Bruns

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