Oldenburg (epd). Bis zu 450 Menschen haben am Sonnabend in Oldenburg Veranstaltern zufolge für die Schließung eines Rinderschlachthofs demonstriert. Neue Auswertungen von versteckten Videoaufnahmen zeigten erneut, dass die Tiere vor der Tötung nicht richtig betäubt wurden, sagte der Vorstandsvorsitzende vom Deutschen Tierschutzbüro, Jan Pfeifer, dem epd. Das sei kein bedauerlicher Einzelfall: «Wir gehen von mehreren 100 Szenen aus.» Die Polizei sprach von bis zu 250 Demonstrationsteilnehmern.
Das Tierschutzbüro hatte im September und Oktober mit versteckten Kameras rund 600 Stunden Videomaterial in dem Schlachthof gesammelt. Die Aktivisten überreichten im November das gesamte Material der Staatsanwaltschaft Oldenburg, dem zuständigen Veterinäramt und dem Landwirtschaftsministerium. Kurz darauf veranlasste der Betrieb eine vorläufige Stilllegung.
Die Aufnahmen zeigten auch, dass bewusst nach den versteckten Kameras der Tierschützer gesucht wurde, sagte Pfeifer. Außerdem sei ein Amtstierarzt zu sehen, der die Szenen «stillschweigend» akzeptiere. Das Tierschutzbüro habe daher auch Anzeige gegen die Amtsveterinäre erstattet.
Source: Kirche-Oldenburg