Tippelbrüder sind wir alle,
denn wir gehn in jedem Falle
stets auf vorbestimmte Weise
ohne Hab und Gut auf die letzte Reise
mit diesen Worten habe ich meine Predigt zur Gräbersegnung an Allerseelen begonnen. Es ist dies die Inschrift ist auf einem Grabstein in meiner Heimatgemeinde. Auch wenn ich den Begriff Tippelbrüder nicht mag, der Sinn dieser Worte ist doch unmissverständlich.
Ich erinnere mich noch an eine meiner ersten Beerdigungen. Auch ein Mann ohne festen Wohnsitz. Die Familie hatte sich abgewandt, in dem Trauergespräch wurden Gräben, Unverständnis und Distanz deutlich. Im Laufe der Zeit aber passierte auch ein Stück Heil werden, Versöhnung mit der Lebensgeschichte des Bruders, Sohnes und Ehemannes. Entgegen der ersten zornigen Ansagen des Fernbleibens von der Beisetzung war nachher die ganze Familie anwesend.
Tippelbrüder sind wir alle,
denn wir gehn in jedem Falle
stets auf vorbestimmte Weise
ohne Hab und Gut auf die letzte Reise
In diesen Worten steckt für mich auch eine christliche Deutung.
Jesus war für mich auch so ein Tippelbruder. Einer, der umher gezogen ist, der von sich sagte, das er keine feste Heimat habe, einer, der Menschen angesprochen, begeistert und geheilt hat. Dem Hab und Gut alles Andere als Wichtig waren, wohl aber der Mensch in deiner letzten Würde und Annahme.
Und, ja, wir gehen alle ohne Hab und Gut auf die letzte Reise. Was uns aber trägt, ist die Liebe und die Geborgenheit unseres Gottes. Wenn wir auch ohne alles Materielle uns auf den Weg machen, die Zusage unseres Gottes hat bestand und begleitet uns. Ich bin bei Dir und empfange dich – und das ist gut so.
Klaus Elfert
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