Die beruflichen Möglichkeiten von Jean-Marie Vianney waren begrenzt: Einfältig, lernbehindert, nervös, voller Selbstzweifel und depressiv. Sein Berufswusch? Pfarrer. Pfarrer? Unmöglich. Vier Anläufe für die Examensprüfung. Latein als Endgegner. Er hatte eigentlich keine Chance, Priester zu werden, aber Sie ahnen es bereits: Er wurde doch Priester.
Man belächelte ihn und steckte ihn nach Ars. Ja, er war kein Gelehrter, aber ein Zeuge des Gottes, dessen Liebe allen Menschen gilt – voraussetzungs- und bedingungslos. Er lebte einfach, authentisch, im Rahmen seiner Möglichkeiten. „Da, wo Gott Dich hingesät hat, da sollst Du blühen!“
Da, in Ars, verwandelte er mit einfachen Worten die Schwäche der Menschen in einen neuen Anfang. Er weinte im Beichtstuhl mit den Menschen über verpasste Chancen und Zeichen der Lieblosigkeit – und freute sich über jeden kleinen Sieg.
Er zeigt, was passieren kann, wenn ein Mensch seine ganze Hoffnung auf Jesus setzt und ihm sein Leben anvertraut. Seit rund 95 Jahren gilt er sogar als Patron aller Pfarrer. Aus dem lernbehinderten, an sich zweifelnden Menschen wurde ein großer Heiliger. Heute gedenkt die Kirche ihm, dem Pfarrer von Ars.
Daniela Surmann
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