„Überlass das mir. Ich kümmere mich darum.“ Das könnte ein so entlastender Satz sein. Könnte. Bei mir hinterlässt er einen komischen Nachgeschmack. Ich fühle mich nicht wohl damit und lasse mich nur darauf ein, wenn ich keine andere Wahl habe. Da bleibt irgendwie immer ein Restzweifel unter dem Motto: Besser nicht zu sehr drauf verlassen, wenn es nachher nicht klappt, hab ich nämlich ein Problem. 

Mich nervt es, dass ich nicht einfach Danke sagen und loslassen kann. Was sagt mein schlechtes Gefühl, mein Zweifel über mein Bild von meinem Gegenüber? Am liebsten würde ich schnell sagen: „Das hat damit nichts zu tun.“ Aber hat es eben doch. Vertrauen hat in erster Linie eine persönliche Komponente. Ich vertraue jemandem. Oder ich vertraue jemandem eben nicht. 

Abraham vertraut Gott. Auch als er von ihm erwartet, dass er seinen lang erwarteten Sohn opfert. Puh! Ich bin echt froh, dass Gott mein Vertrauen in ihn nicht einer so konkreten Prüfung unterzieht. Aber vielleicht kann man Vertrauen und Loslassen lernen und üben wie in einem Trainingslager. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad
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