In diesem Frühjahr ging sie wieder los – die Suche nach einem Motto für die Sommerkirche in den Kirchengemeinden des Stadtnordens von Wilhelmshaven. „Vertrauen wagen“ bekam den Zuschlag. Praktisch daran ist, dass damit gleichzeitig das Mottolied zur Predigtreihe auch schon gefunden ist: „Vertrauen wagen dürfen wir getrost“. Das Lied stammt aus dem Jahr 1983, in dem die große Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten stattfand, um gegen die atomare Aufrüstung zu protestieren. Damals wurde auch eine über 100 Kilometer lange Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm gebildet. „Viele Hunderttausend friedlich für den Frieden“ lauteten damals die Zeitungsschlagzeilen und: „Ein schwingendes Band aus Demonstranten als lebendiges Symbol“.
Es hat wohl großes Vertrauen gebraucht, so eine Menschenkette zu initiieren, denn es hätte ja auch sein können, dass sie nicht zustande kommt, viele Lücken hat oder nur ganz kurz wird. Vertrauen ist immer ein Wagnis. Es kann enttäuscht werden. Das Lied ermutigt seit über 40 Jahren: Vertrauen wagen dürfen wir getrost, denn Gott ist bei uns. Er will, dass wir leben.
Natascha Faull / Pastorin im Stadtorden Wilhelmshavens
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