„Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, sandte Jesus zwei Jünger voraus.“ 

Ein Einzug will gut vorbereitet sein. Was nimmst du mit, was lässt du zurück? Willst du dich auf Dauer niederlassen oder nur vorübergehend? Jesus steuert seine letzte Station an. Wenn er in Jerusalem einzieht, erreicht er seinen Bestimmungsort, dann ist es nicht mehr weit bis nach Golgatha, dem Berghügel am Stadtrand, wo man ihn kreuzigen wird. Muss die letzte Station auch die Endstation sein? Menschen im Alter kommt der Einzug in eine Pflegeeinrichtung oftmals so vor. Sie verabschieden sich von ihrer gewohnten Umgebung. Für vieles, was sich im Leben angesammelt hat, ist kein Platz mehr. Was soll jetzt noch kommen außer Siechtum und Tod. 

Mit so einem mulmigen Gefühl machen sich wohl auch die beiden Jünger auf den Weg. Jesus hatte ihnen seinen Leidensweg angekündigt. Vorboten kündigen gemeinhin nichts Gutes an. Vorboten eines Herzinfarkts oder eines Kreuzestodes. Diese aber sagen: „Siehe, dein König kommt zu dir“. Seine letzte Station soll der Anfang von was Neuem werden. Besuch wäre schon schön. Aber einer der kommt, um bei dir zu bleiben? Was für eine Aussicht.

Christian Scheuer

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